ist das Klavier, für das er sich auch technisch detailliert interessiert. Ausdauernd erforscht er deren Konstruktionsmerkmale und berät sich mit Klaviertechnikern, um seinen Idealvorstellungen nahezukommen. "Man braucht Stunden, um ein Klavier zu verstehen, denn jedes hat seine eigene Persönlichkeit, und wir spielen zusammen", erklärt er.
Über Persönlichkeit verfügt Sokolov im Übermaß. Den gebürtigen St. Petersburger bezeichnen manche Kritiker gerne wertschätzend als "Berserker auf den Tasten", denn die Radikalität, mit der er zu Werke geht und sich nicht eine Sekunde schont, besitzt eine Suggestivkraft, die in der Musikwelt geworden ist.
Mediale Präsenz ist ihm dabei ziemlich gleichgültig. So notierte der San Francisco Chronicle: "Sokolov verblüffte die Zuhörer mit einer Art des Klavierspiels, der musikalischen Kompetenz und des Künstlertums, die man für immer verloren glaubte." Der Pianist gibt etwa 70 Konzerte pro Spielzeit; dabei widmet er sich jeweils einem einzigen Programm mit dem er große Tourneen durch Kontinentaleuropa absolviert.
